Ein etwas anderer Blick auf Andromeda

8. Februar 2011

Die große, wunderschöne Andromeda-Galaxie, alias M31, ist eine Spiralgalaxie und nur 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Für dieses beeindruckende Bild, das von der NASA als Astronomiebild des Tages (APOD) ausgewählt wurde, wurden die Daten zweier Weltraumobservatorien zusammengefügt, die bei Wellenlängen außerhalb des sichtbaren Lichts beobachten. Diese außergewöhnliche Ansicht zeigt, wo sich ehemalige und zukünftige Sterne in dieser Galaxie befinden. Daten des Herschel Infrarot-Observatorium in rötlichen Farbtönen zeigen riesige, durch Sterne erwärmte Staubbahnen in Andromedas Spiralarmen. Dieser Staub stellt zusammen mit dem interstellaren Gas der Galaxie das Rohmaterial für weitere Sternentstehung dar. Röntgendaten vom XMM-Newton-Observatorium zeigt in Blau Röntgen-Doppelsternsysteme. Diese Systeme enthalten wahrscheinlich Neutronensterne oder Schwarze Löcher, die Endphasen in der stellaren Entwicklung. Mit einem Durchmesser von mehr als 200.000 Lichtjahren ist die Andromeda-Galaxie mehr als doppelt so groß wie unsere Milchstraße.

Das Herschel-Weltraumobservatorium wurde im Mai 2009 gestartet und liefert seit über einem Jahr beeindruckende Bilder des Himmels im Infrarotbereich. Herschel trägt dazu drei wissenschaftliche Instrumente an Bord. Neben dem Spektro- und Photometer SPIRE sind dies das Infrarot-Spektrometer HIFI und das PACS-Instrument, das vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE) in Garching zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) in Heidelberg und weiteren Partnern aus sechs europäischen Ländern entwickelt und gebaut wurde. PACS (Photodetector Array Camera and Spectrometer) führt abbildende Photometrie und Spektroskopie mit nie zuvor erreichter Genauigkeit und Sensitivität im fernen Infrarotbereich durch, zwischen 57 und 210 Mikrometern.

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