1000 Explosionen mit Fermi!

1. Oktober 2012
Am 21. September konnte das GBM-Instrument an Bord des Fermi-Satelliten die 1000ste kosmische Explosion nachweisen. Der einzelne Puls aus Gammastrahlen dauerte etwa 3 Sekunden und wurde automatisch vom GBM-Instrument nachgewiesen. Eine Eilmeldung wurde umgehend zur Erde gefunkt und dort innerhalb von wenigen Sekunden an ein weltweites Team von Astronomen weitergeleitet.

Gammastrahlenausbrüche (englisch: gamma-ray bursts oder GRBs) sind die heftigsten und hellsten Explosionen im Universum und ermöglichen es den Wissenschaftlern, weiter in die Tiefen des Universums zu blicken als mit allen anderen Objekten. Der Gamma-Ray Burst Monitor (GBM) wurde von Wissenschaftlern am MPE und anderen Instituten speziell entwickelt, um veränderliche Quellen zu untersuchen, und deckt einen beispiellos großen Energiebereich im Röntgen- und Gammabereich ab. Dies ermöglicht ganz neue Studien, um die Emissionsprozesse der Gammastrahlung besser zu verstehen. Für viele der GRBs konnten die Entfernungen (Rotverschiebungen) gemessen werden, wodurch es zum ersten Mal möglich war, die Eigenschaften der GRBs in ihrem lokalen Bezugssystem zu untersuchen. Der Nachweis von sehr energiereichen Photonen selbst bei hoher Rotverschiebung macht GRBs auch zu einem geeigneten Werkzeug, um die extragalaktische Hintergrundstrahlung zu sondieren und mehr über das Leuchten der kosmischen Sternentstehung im Laufe ihrer Geschichte zu erfahren.

Nach anfänglichen Vorhersagen wurde der 1000. Gammastrahlenausbruch erst nach 5 Missionsjahren erwartet. Aber dank der exzellenten Leistung der in Deutschland gebauten Detektoren und den ausgeklügelten Suchalgorithmen, die das GBM Team implementiert hat, ist die Detektionsrate nun signifikant höher als ursprünglich erhofft. Und jeder einzelne Gammastrahlenausbruch, der neu nachgewiesen wird, hilft den Wissenschaftlern diese interessanten Ereignisse genauer zu untersuchen und zu verstehen.

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