Hochenergie-Astrophysik am MPE

Hochenergie-Astrophysik am MPE

Im hochenergetischen Bereich des elektromagnetischen Spektrums (Röntgen- und Gammastrahlung), beobachtet man Emission von kosmischen Quellen, die sich entweder durch extrem hohe Temperaturen (über eine Million Grad) oder durch hochenergetische nichtthermische Phänomene auszeichnen. Der Hauptteil der baryonischen Materie in unserem Universum ist in einem solch heissen Zustand, eingesperrt in Galaxienhaufen, Gruppen von Galaxien und verteilt im intergalaktischen Medium und kann nur durch ihre Röntgenstrahlung beobachtet werden. Fällt Materie in ein Schwarzes Loch oder auf ein anderes kompaktes Objekt, wird sie durch energetische Prozesse beschleunigt und auf ähnlich hohe Temperaturen erhitzt und Röntgenstrahlung erzeugt.

Die Hauptforschungsgebiete der MPE Hochenergie-Gruppe sind:

  • Kompakte Objekte und Extreme Astrophysik
  • Entwicklung der Super-Massereichen Schwarzen Löcher
  • Strukturen auf Grössten Skalen

Da Röntgen- und Gammastrahlung nicht durch die Atmosphäre vom Boden aus beobachtet werden kann, müssen Messinstrumente in den Weltraum gebracht werden, um diese hochenergetischen  Phänomene beobachten zu können. Mit diesem Forschungsprogramm, das die Entwicklung von Detektoren und Teleskopen für die Röntgenastronomie beinhaltet, befasst sich unsere Gruppe am MPE, eine der weltweit grössten auf diesem Gebiet.

Die Gruppe hat wesentliche Beiträge zu einer grossen Zahl von Hochenergie-Astrophysik Projekten, wie Chandra, Fermi, INTEGRAL, ROSAT, Swift und XMM-Newton geleistet. Das am MPE gebaute eROSITA Röntgenteleskop für den Russisch/Deutschen Spektr-RG Satelliten wurde im Juli 2019 gestartet. Die Gruppe wird auch eine Hauptrolle in der "Advanced Telescope for High-Energy Astrophysics (ATHENA)" Mission spielen. Das nächste grosse Röntgenobservatorium der ESA soll 2028 gestartet werden und  zwei wisschenschaftlichen Instrumente tragen. Dabei soll die Entwicklung und der Bau des "Wide Field Imagers" von der Gruppe geleitet werden.

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