MIR - HEXE                                                        (1987 - 2001)

Das vom MPE in Zusammenarbeit mit dem Institut für Astronomie und Astrophysik der Universität Tübingen gebaute Hochenergie-Röntgenexperiment (HEXE = High Energy X-Ray Experiment) war eines von vier Instrumenten an Bord des Kvant-Modules der (sowjetischen) Raumstation Mir (Reppin et al. 1985). Ursprünglich war der Einsatz der HEXE für die Raumstation Salyut 7 geplant (s. das alte Logo), die aber dann durch die neue Raumstation Mir ersetzt wurde. Der Astrophysik-Modul Kvant 1 war seit April 1987 an der Station angedockt und die Instrumente wurden bis zum Absturz der Mir (23.3.2001) betrieben (zu letzt aber immer seltener).


HEXE bestand aus vier einzelnen Phoswich Detektoren, die im Energieinterval 20 - 200 keV empfindlich waren. Zusammen hatten die vier Detektoren eine empfindliche Fläche von 750 cm2. Die Phoswich Detektoren bestanden jeweils aus einem 3.2 mm dicken NaI(Tl) Kistall und einem damit verbundenen 50 mm starken CsI(Tl) Szintillator. Die ganze Detektoreinheit wurde dann noch von einem Plasik-Antikoinzidenzschild umgeben. Die Energieauflösung betrug etwa 30 % (FWHM) bei 60 keV. Bienenwabenförmige Kollimatoren aus Wolfram beschränkten das Gesichtfeld auf etwa 1.6 x 1.6 Grad FWHM. Eine normale HEXE Beobachtung bestand aus ca. 10 bis 20 Minuten andauernden sogenannten "Sessions". Diese Einheiten bestanden aus abwechselnd 240 s Hintergrund- und 270 s Quell-Beobachtungen. Dazu wurde die Beobachtungsrichtung jeweils zwischen einem Hintergrundsfeld, das einige Grad von dem zu beobachtenden Objekt entfernt lag, und der Objektrichtung gewechselt (sog. "on-off" Beobachtung).

Die Mir-HEXE war die raumtaugliche Version einer Untereinheit der (Ballon-) HEXE die vom MPE ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem AIT gebaut wurde. Sie wurde von 1980 bis 1982 drei mal erfolgreich zu Beobachtungen von Röngenstrahlung aus dem All eingesetzt.

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