Jason Dexter kommt mit Sofja Kovalevskaja-Preis zum MPE

6. August 2014
Wie die Humboldt-Stiftung Anfang August bekannt gab, erhält Jason Dexter (derzeit noch an der University of California, Berkeley) einen der höchstdotierten Wissenschaftspreise Deutschlands: der Nachwuchswissenschaftler kann damit in den nächsten fünf Jahren am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik die Daten neuartiger Beobachtungsinstrumente interpretieren und die allgemeine Relativitätstheorie an supermassiven schwarzen Löchern testen.

Dr. Jason Dexter forscht an der Schnittstelle von Beobachtung und Theorie. Er arbeitet vor allem daran, Erklärungen für die Phänomene rund um das supermassereiche schwarze Loch in der Mitte unseres Sternensystems zu finden, die sich mithilfe von Teleskopen beobachten lassen. Ein Bereich, der zu den besonders umkämpften Feldern der Astrophysik zählt – und in dem sich der amerikanische Astrophysiker bereits einen Namen gemacht hat. Am MPE will er nun die Daten neuartiger Beobachtungsinstrumente anhand von Modellen interpretieren. So wird Dexter auch Daten des neuen Instrumentes Gravity nutzen, das vor Ort in Garching entwickelt wird. Mit seinen Arbeiten will er dazu beitragen, die allgemeine Relativitätstheorie an supermassiven schwarzen Löchern zu testen – ein Gebiet, das in der Astrophysik bislang noch weitgehend unerforscht ist.

Dr. Jason Dexter wurde 1983 in den USA geboren. Er absolvierte von 2002 bis 2005 seinen Bachelor in Physik am Occidental College, Los Angeles, USA. An der University of Washington, USA, legte er im Anschluss seinen Master und 2011 seine Dissertation ab. An der University of California, Berkeley, USA, ist er seitdem als Postdoc tätig. Dexter ist seit 2013 am Projekt „Event Horizon Telescope“ beteiligt: Dabei arbeitet ein internationales Forscherteam daran, Radioteleskope auf den verschiedenen Kontinenten zu verbinden und so immer schärfere Einblicke ins Zentrum unserer Milchstraße und in andere Galaxien zu gewinnen.

Der Sofja Kovalevskaja-Preis wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und wird bislang alle zwei Jahre ausgelobt. Neben Jason Dexter zeichnet die Humboldt-Stiftung dieses Jahr noch 10 weitere Forschertalente im Alter von 29 bis 40 Jahren mit dem Sofja Kovalevskaja-Preis aus. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler bekommen in dem Programm in einer frühen Phase ihrer Karriere bis zu 1,65 Millionen Euro Preisgeld - Risikokapital für innovative Projekte. Damit können sie bis zu fünf Jahre lang an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen forschen und dabei eigene Forschungsgruppen an ihren Gastinstituten aufbauen. Den Nachwuchswissenschaftlern, die 2014 ausgewählt wurden, wird der Preis im November von Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und dem Präsidenten der Alexander von Humboldt-Stiftung, Helmut Schwarz, in Berlin verliehen.

Weitere interessante Beiträge

Zur Redakteursansicht