Informationen zur Pressekonferenz

Reinhard Genzel, Roger Penrose und Andrea Ghez erhalten den Nobelpreis für Physik 2020 für ihre Forschung zu Schwarzen Löchern.

6. Oktober 2020
am 6.10.2020, 14:00 <br />am Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik

Pressekonferenz mit Reinhard Genzel

am 6.10.2020, 14:00
am Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik
https://www.youtube.com/watch?v=KtBIjrZd0Zk

Einige Statements von Reinhard Genzel aus der Pressekonferenz:

Den Nobelpreis habe ich nicht erwartet. Ich hatte vor acht Jahren schon einmal einen sehr tollen Preis der Schwedischen Akademie bekommen, den Crafoord-Preis. Und wenn man diesen Preis bekommt, ist man eigentlich raus aus dem Geschäft.

Der Nobelpreis ist eine gebührende Ehre für das Team, das 30 Jahre lang geschuftet hat, um uns immer besser zu machen.

Wir Physiker sind überzeugt davon, dass die allgemeine Relativitätstheorie irgendwann einmal falsch sein muss.Vielleicht finden wir irgendwann mal etwas, das abweicht. Das wäre der Punkt, denn wir wollen nicht immer dasselbe bestätigen.In Zukunft werden wir versuchen, noch präziser zu messen.

Die Relativitätstheorie, so heilig sie auch sein mag, ist nur eine Übergangstheorie.

Andrea Ghez, die mit mir eine Hälfte des Nobelpreises bekommen hat, und ich kennen uns seit langer Zeit und wir sind gute Kollegen. Aber es ist auch ein Wettbewerb, nicht zuletzt ein Wettbewerb der Systeme. Denn die Max-Planck-Gesellschaft hat es uns erlaubt, Risiken einzugehen, die im amerikanischen System einfach nicht gültig sind.

Wir müssen sehen, ob unsere beiden Gruppen so weiter machen, oder ob es nicht an der Zeit ist, das wir in einer internationalen Kooperation zusammenarbeiten.

Wir hoffen, das Interferometer-Experiment in Zukunft um einen Faktor 100 besser machen zu können. Und wir sind am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik auch beteiligt am Bau des europäischen Extremely Large Telescope mit 40 Meter Spiegeldurchmesser.

Ich bin erblich vorbelastet. Mein Vater war auch Physiker – noch schlimmer, er war Max-Planck-Direktor.

Die Astrophysik ist in Deutschland, in der Max-Planck-Gesellschaft, ein starkes, wettbewerbsfähiges Instrument geworden.

Die junge Generation muss am Ball bleiben und hart arbeiten.

Zur Redakteursansicht