Einige Statements von Reinhard Genzel aus der Pressekonferenz:
Den Nobelpreis habe ich nicht erwartet. Ich hatte vor acht Jahren schon einmal einen sehr tollen Preis der Schwedischen Akademie bekommen, den Crafoord-Preis. Und wenn man diesen Preis bekommt, ist man eigentlich raus aus dem Geschäft.
Der Nobelpreis ist eine gebührende Ehre für das Team, das 30 Jahre lang geschuftet hat, um uns immer besser zu machen.
Wir Physiker sind überzeugt davon, dass die allgemeine Relativitätstheorie irgendwann einmal falsch sein muss.Vielleicht finden wir irgendwann mal etwas, das abweicht. Das wäre der Punkt, denn wir wollen nicht immer dasselbe bestätigen.In Zukunft werden wir versuchen, noch präziser zu messen.
Die Relativitätstheorie, so heilig sie auch sein mag, ist nur eine Übergangstheorie.
Andrea Ghez, die mit mir eine Hälfte des Nobelpreises bekommen hat, und ich kennen uns seit langer Zeit und wir sind gute Kollegen. Aber es ist auch ein Wettbewerb, nicht zuletzt ein Wettbewerb der Systeme. Denn die Max-Planck-Gesellschaft hat es uns erlaubt, Risiken einzugehen, die im amerikanischen System einfach nicht gültig sind.
Wir müssen sehen, ob unsere beiden Gruppen so weiter machen, oder ob es nicht an der Zeit ist, das wir in einer internationalen Kooperation zusammenarbeiten.
Wir hoffen, das Interferometer-Experiment in Zukunft um einen Faktor 100 besser machen zu können. Und wir sind am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik auch beteiligt am Bau des europäischen Extremely Large Telescope mit 40 Meter Spiegeldurchmesser.
Ich bin erblich vorbelastet. Mein Vater war auch Physiker – noch schlimmer, er war Max-Planck-Direktor.
Die Astrophysik ist in Deutschland, in der Max-Planck-Gesellschaft, ein starkes, wettbewerbsfähiges Instrument geworden.
Die junge Generation muss am Ball bleiben und hart arbeiten.