Herschel Medaille für Reinhard Genzel

14. Januar 2014
Auf ihrer "ordentlichen Sitzung " am 10. Januar 2014 verkündete die Royal Astronomical Society, dass Professor Reinhard Genzel vom Max -Planck-Institut für extraterrestrische Physik, Garching, und der University of California, Berkeley, die diesjährige Herschel -Medaille für seine herausragenden Beiträge zur beobachtenden Astrophysik erhält. RAS-Präsident, Professor David Southwood, wird die Auszeichnung Ende Juni während der nationalen britischen Astronomie-Tagung in Portsmouth an Genzel überreichen.

Die Herschel -Medaille wird verliehen für Studien, die in und für die beobachtende Astrophysik von besonderem Verdienst sind; Genzel und seine Gruppe konnten viele bahnbrechende Ergebnisse in der galaktischen und extragalaktischen sowohl Astrophysik erreichen. In seiner Begründung schreibt die RAS, dass Genzel und seine Gruppe Pionier-Beobachtungen durchgeführt haben, um die Bewegungen der Sterne in der Nähe des galaktischen Zentrums zu kartieren. Dadurch konnten sie eindeutige Beweise für die Existenz eines supermassereichen Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße sammeln und seine Masse sehr genau abschätzen. Weitere Studien der Gruppe um Genzel zeigten, dass sowohl das Massenspektrum als auch die Geometrie der Sterne im Zentrum der Galaxis ungewöhnlich sind. Außerdem entdeckten sie Strahlenausbrüche im Infrarotbereich, die wahrscheinlich von Gas nahe der inneren Akkretionsscheibe des Schwarzen Lochs stammen. Des Weiteren trug Genzel in vielfältiger Weise zu unserem Verständnis der Galaxienentstehung und ‑entwicklung bei, wo er die Entwicklung und Nutzung von Nah-und Ferninfrarotspektroskopie sowie von Instrumenten zur hochauflösenden Bildgebung leitete.

 

Professor Genzel erhielt bereits viele Preise und Auszeichnungen, darunter den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, den Balzan-Preis 2003 für seine Arbeiten zur Infrarot-Messtechnik, den Shaw-Preis 2008 und den Crafoord-Preis im Jahr 2012.

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