Erste korrigierte Bilder mit dem ARGOS-GLAO-System

11. Dezember 2014
Das Adaptive-Optik-System von ARGOS für die unteren Luftschichten (GLAO), das für das Large Binocular Telescope (LBT) in Arizona entwickelt wurde, erreichte Ende November einen weiteren wichtigen Meilenstein: mit allen drei Laser-Leitsternen konnten die Astronomen eine beeindruckend gute Korrektur auf dem gesamten Sichtfeld von LUCI2 erreichen.

Die Laser des Adaptive-Optik-Systems von ARGOS für die unteren Luftschichten (Ground Layer Adaptive Optics - GLAO) wurden am 5. November 2013 zum ersten Mal von den beiden Seiten des LBT-Teleskops zusammengeführt. Rund ein Jahr später, Ende November 2014, war ein weiterer Meilenstein erreicht: die adaptive Optik des LBT wurde auf die drei Laser-Leitsterne der ARGOS-Konstellation auf der rechten Seite des Teleskops ausgerichtet und erzielte eine beeindruckend gute Korrektur auf dem gesamten Sichtfeld des LUCI2-Instruments.

Die Astronomen konnten Bilder in den J, H und K-Bändern mit einer Auflösung von 0,3 bis 0,4 Bogensekunden aufnehmen. Die GLAO-Korrektur verbesserte dabei das Seeing von ursprünglich 0,7-1 Bogensekunden. Die besten korrigierten Bilder erreichten sogar 0,22 Bogensekunden im K-Band, was einer Verbesserung um den Faktor 4 (in der PSF) gegenüber dem natürlichen Seeing bedeutet.

Dies ist ein sehr wichtiger Schritt in der Entwicklung von ARGOS, und verheißt Gutes für die endgültige Leistungsfähigkeit der LUCI1-LUCI2-ARGOS Kombination, d.h. der wichtigsten beiden Instrumente für die beiden Teleskope und der adaptiven Optik.

Nachdem dieser Meilenstein nun erreicht wurde, gibt es aber noch viel Arbeit mit ARGOS: im ersten Halbjahr 2015 werden die Operationen fein-justiert und aufeinander abgestimmt. Danach folgt der Einbau der Wellenfront-Sensoren auf der linken Seite des Teleskops im Sommer 2015, und deren Inbetriebnahme in den letzten Monaten des Jahres 2015. Das ganze System wird anschließend in die allgemeine Beobachtungsumgebung integriert und umfassend mit beiden Teleskopen getestet. Die Freigabe für die Wissenschaftler ist derzeit für Mitte 2016 vorgesehen.

Weitere interessante Beiträge

Zur Redakteursansicht