Roland Diehl zum Fellow der American Physical Society ernannt

27. Oktober 2015
In ihrer Sitzung im September nominierte die American Physical Society (APS) den MPE-Wissenschaftler Roland Diehl als Fellow. Diese Auszeichnung ist eine Anerkennung seiner herausragenden Arbeiten in der Astrophysik, insbesondere für seine Beobachtungen der Gammastrahlung von radioaktiven Elementen im All, und seine bahnbrechenden Beiträge zu Gammastrahlen-Teleskopen und die Analyse von Gammastrahlen-Beobachtungen allgemein.

Die American Physical Society (APS) ist eine gemeinnützige Gesellschaft, um das Wissen über Physik in den Vereinigten Staaten und in der ganzen Welt zu fördern und weiterzuverbreiten. Mit mehr als 50.000 Mitgliedern ist sie ein der größten Physiker-Organisation weltweit. APS-Fellow zu sein ist eine große Ehre und bedeutet Anerkennung durch Berufskollegen für außergewöhnliche Beiträge zur Physik. Roland Diehl wurde von der Abteilung für Astrophysik empfohlen und vom APS-Rat der Repräsentanten in seiner September-Sitzung nominiert, für seine "bahnbrechenden Arbeiten in der Astrophysik, einschließlich wegweisender Beobachtungen der Gammalinien von kosmischen radioaktiven Elementen, zum Ursprung der kosmischen Strahlung und für die Entwicklung von Methoden für die Analyse der Messungen mit Gammateleskopen."

Die meisten Kernphysiker verfolgen ihre Forschung in Labors auf der Erde, beispielsweise mit leistungsfähigen Beschleunigern, um in den Mikrokosmos vorzudringen, in dem die Kernkräfte herrschen. Man kann aber auch etwas über die kleinsten Teilchen der Materie erfahren, wenn man ins ferne Universum blickt: insbesondere die durchdringenden, sehr energiereichen Gammastrahlen übermitteln Informationen über Vorgänge mit Atomkernen, ihren Fusionsreaktionen und die Physik der hoch-energetischen Prozesse in extremen Bereichen in unserem Universum. Atomkerne bestehen aus Neutronen und Protonen; diese Elementarteilchen wurden ganz zu Beginn des Universums gebildet. Hochenergetische Prozesse im Inneren von Sternen und während ihrer Explosion ermöglichen die Umwandlung von Atomkernen und damit die Bildung neuer Elemente, den Prozess der „kosmischen Nukleosynthese“. Gammastrahlen sind die direkten Boten derartiger Vorgänge. Mit speziellen Teleskopen, wie den am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching entwickelten, sind die Astronomen in der Lage, diese Strahlung von entfernten Quellen nachzuweisen. Roland Diehl gelangen wichtige und zukunftsweisende Beiträge zu diesem Bereich, die jetzt durch die Ernennung zum Fellow ausgezeichnet wurden.

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