"Max-Planck Partner-Gruppe" in Chile untersucht das galaktische Zentrum
Jorge Cuadra am astrophysikalischen Institut der Universidad Católica de Chile leitet nun eine der vierzig „Max-Planck Partner-Gruppen“ weltweit. Dies beinhaltet einen Zuschuss für Forschungen zum galaktischen Zentrum.
Die von Jorge Cuadra geführte Forschungsgruppe besteht aus sieben Wissenschaftlern am astrophysikalischen Institut der Universidad Católica de Chile. Im Rahmen der Max-Planck Partner-Gruppe wird diese Forschungsgruppe mit dem Team um MPE-Direktor Reinhard Genzel zusammenarbeiten, der die Existenz eines supermassereichen Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Galaxie bestätigen konnte. Seine Masse konnte genau bestimmt werden: es handelt sich um 4,4 Millionen Sonnenmassen.
"Das galaktische Zentrum ist ein ganz besonderer Ort”, erklärt Cuadra. "Es definiert nicht nur das Zentrum der Milchstraße, es ist auch die Heimat des uns nächstgelegenen Schwarzen Lochs. Seine unmittelbare Umgebung zeigt wichtige Aktivitäten: Sterne und Gaswolken werden ständig in der hohen Dichte und der extremen Schwerkraft des Schwarzen Lochs geboren und zerstört." Vor kurzem wurde das GRAVITY-Interferometer in Betrieb genommen; mit diesem Instrument werden die Astronomen noch näher an das Schwarze Loch im Zentrum blicken können als je zuvor – nahe dem Ereignishorizont, wo sie Vorhersagen der allgemeinen Relativitätstheorie testen können.
In seiner am benachbarten MPA durchgeführten Doktorarbeit untersuchte Jorge Cuadra die Umgebung des galaktischen Zentrums. Die Zusage für die Max-Planck Partner-Gruppe ist für ihn eine besondere Auszeichnung: "Es ist eine Anerkennung der Max-Planck-Gesellschaft für einen jungen Wissenschaftler, der ein Max-Planck-Institut durchlaufen hat und nun wieder in sein Land zurückgekehrt ist, um seine Arbeitsgruppe zu stärken und die Zusammenarbeit mit einem Institut fortzusetzen", führt Jorge Cuadra aus.
Weltweit gibt es mehr als 40 Max-Planck Partner-Gruppen, in denen die Max-Planck-Gesellschaft Nachwuchswissenschaftlern in Ländern fördert, die an einer Stärkung ihrer Forschung durch internationale Kooperation interessiert sind. Partnergruppen können mit einem Institut im Ausland eingerichtet werden. Voraussetzung hierfür ist, dass exzellente Nachwuchswissenschaftler (Postdoktoranden) im Anschluss an einen Forschungsaufenthalt an einem Max-Planck-Institut an ein leistungsfähiges und angemessen ausgestattetes Labor in ihrem Herkunftsland zurückkehren und an einem Thema weiterforschen, welches auch im Interesse eines Max-Planck-Instituts steht. Die Arbeit der Partnergruppen wird zunächst drei Jahre lang unterstützt, mit einer möglichen Verlängerung auf fünf Jahre.