Ewine van Dishoeck erhält Jules-Janssen-Preis

14. Januar 2021
Am 8. Januar 2021 verlieh die Société Astronomique de France (SAF, Französische Astronomische Gesellschaft) den Jules-Janssen-Preis an Dr. Ewine F. van Dishoeck, externes wissenschaftliches Mitglied des MPE, für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen.

Der Astronom Jules Janssen (1824-1907) war zwischen 1895 und 1897 Präsident der SAF. Während seiner Amtszeit schuf er eine Reihe von Auszeichnungen, darunter den Janssen-Preis, der seit 1897 jährlich von der SAF vergeben wird. Dieser Preis wird abwechselnd an einen französischen und einen ausländischen Astronomen für ihre herausragende wissenschaftliche Arbeit sowie für die Förderung der Astronomie in der Öffentlichkeit verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören u.a. Albert Einstein (1931), Reinhard Genzel (2000) und Catherine Cesarsky (2009).

Ewine F. van Dishoeck wurde 1955 in Leiden, Niederlande, geboren. Sie ist Professorin für Molekulare Astrophysik an der Universität Leiden, seit 2007 wissenschaftliche Direktorin der Netherlands Research School for Astronomy (NOVA) sowie externes wissenschaftliches Mitglied des MPE und Präsidentin der IAU für die Amtszeit 2018-2021. Nach ihrer Promotion in Leiden im Jahr 1984 war Dr. van Dishoeck in den Vereinigten Staaten tätig (Universitäten Harvard, Princeton und Caltech), bevor sie 1990 nach Leiden zurückkehrte. Ihre Forschung ist bahnbrechend in der beobachtenden, theoretischen und Labor-Astrochemie, die Licht auf die Chemie interstellarer Wolken und die Entstehung von Sternen und Planeten wirft. Sie war auch maßgeblich an der Planung und dem Einsatz neuer Beobachtungseinrichtungen wie Herschel und ALMA beteiligt. Dr. van Dishoeck wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter der Spinoza-Preis im Jahr 2000, der Albert Einstein World Award of Science im Jahr 2015 und der Kavli-Preis im Jahr 2018.

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