Das ELT-Instrument MICADO besteht das Preliminary Design Review

21. Januar 2020

MICADO, das erste speziell für das Extremely Large Telescope (ELT) der ESO entworfene Abbildungssystem, hat einen wichtigen Meilenstein in der Designprüfung erreicht. Das MICADO-Konsortium traf sich zusammen mit einer Gruppe externer Experten aus der ganzen Welt in der Garchinger Zentrale der ESO zu einer einwöchigen intensiven Prüfung der Optik, Mechanik, Software, Elektronik und des Budgetplans des Instruments, um alle Bereiche zu erkennen, die weiterer Designarbeit bedürfen. Im Anschluss an das Treffen ging das MICADO-Team auf alle wichtigen Bedenken ein, die während der Überprüfung aufgeworfen wurden. Das Instrument hat nun die vorläufige Designprüfung formal bestanden. Nun folgt eine detailliertere Entwurfsphase, die zur endgültigen Überprüfung des Designs und zur Konstruktion der vielen Komponenten des Instruments führt.

MICADO (für englisch Multi-Adaptive Optics Imaging Camera for Deep Observations) ist sowohl für bildgebende als auch für spektrographische Beobachtungen ausgestattet und wird sich auf die Nah-Infrarot-Bildgebung und -Spektroskopie mit einer beispiellosen Kombination aus Empfindlichkeit und Genauigkeit konzentrieren. Um den Unschärfe-Effekt der Atmosphäre zu kompensieren, wird MICADO zwei verschiedene Arten von adaptiven Optiksystemen verwenden. Die eine wird den deformierbaren M4-Spiegel des Teleskops nutzen, um scharfe Bilder über ein enges Sichtfeld zu liefern, die andere nutzt die vollen Möglichkeiten des MAORY-Moduls für adaptive Optik, um ein größeres Sichtfeld zu ermöglichen.

MICADO wird die Flexibilität bieten, viele Arten von Objekten zu beobachten, und seine spektroskopischen Fähigkeiten werden unser Verständnis der Zusammensetzung dieser Objekte erheblich vertiefen. Das Instrument verspricht, einige der spannendsten Fragen der Astronomie zu erforschen, darunter die Frage, wie sich Exoplaneten bilden, wie schwarze Löcher im Zentrum von Galaxien diese beeinflussen und wie sich das Universum im Laufe der Zeit entwickelt hat.

Weitere Informationen

Als federführendes Institut ist das MPE für das gesamte Projektmanagement und die Systementwicklung verantwortlich und repräsentiert das Konsortium gegenüber der ESO.

Das MICADO-Konsortium besteht aus:

MPE: Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (Germany); PI: Ric Davies

MPIA: Max-Planck-Institut für Astronomie (Germany); CoI: Jörg-Uwe Pott

USM: Universitäts-Sternwarte München(Germany); CoI: Florian Lang-Bardl

IAG: Institute for Astrophysics of the Georg-August-Universität Göttingen (Germany); CoI: Harald Nicklas

NOVA: Netherlands Research School for Astronomy (vertreten durch University of Groningen, University of Leiden, NOVA optical/infrared instrumentation group based at ASTRON in Dwingeloo) (Niederlande); CoI: Eline Tolstoy (at Univ. Groningen)

INAF-OAPD: National Institute for Astrophysics at the Observatory of Padova; CoI: Roberto Ragazzoni (at OAPD)

CNRS/INSU: Centre National de la Recherche Scientifique/Institut National des Sciences de l’Univers (für MICADO vertreten durch LESIA, GEPI und IPAG) (Frankreich); CoI: Yann Clenet (at LESIA)

A*: Eine österreichische Partnerschaft (für MICADO vertreten durch die Universität Wien, die Universität Innsbruck, die Universität Linz und RICAM Linz [Österreichischen Akademie der Wissenschaften]); CoI: Joao Alves (Uni. Wien)

FINCA: Finnish Centre for Astronomy with ESO, University of Turku, Finland; CoI: Jari Kottileinen (Univ. Turku). FINCA trat dem MICADO-Konsortium nach dem PDR bei.

Die ESO ist assoziiertes Mitglied des MICADO-Konsortiums und verantwortlich für die Entwicklung und Beschaffung der wissenschaftlichen Detektorsysteme, die die modernsten derzeit verfügbaren Nah-Infrarot-Detektoren verwenden.

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