Dr. Rodrigo Herrera-Camus wird Partnergruppe in Chile leiten
„ALMA revolutioniert unser Verständnis der Eigenschaften von molekularem Gas in Galaxien. Dies betrifft insbesondere die Galaxien, die wir beobachten, als das Universum erst eine oder zwei Milliarden Jahre jung war“, sagt Dr. Rodrigo Herrera-Camus. „Eines der Projekte, die wir gemeinsam entwickeln werden, konzentriert sich zum Beispiel auf die kinematischen Eigenschaften von Galaxien, als das Universum nur eine Milliarde Jahre alt war. So können wir etwas über ihre Strukturen lernen (d.h. die baryonische und dunkle Materie) und sehen, wie weit sie in ihrem Entstehungsprozess fortgeschritten sind.“
Die frühe Entwicklung von Galaxien ist auch ein wichtiges Forschungsthema für die von Prof. Reinhard Genzel geleitete Infrarot-Gruppe am MPE, in der Dr. Rodrigo Herrera-Camus von 2015 bis 2019 als Postdoc beschäftigt war. Nach seinem Aufenthalt in Deutschland wechselte er an den Fachbereich Astronomie der Universidad de Concepción im Süden Chiles. Mit Unterstützung des MPE beantragte Dr. Rodrigo Herrera-Camus erfolgreich bei der Max-Planck-Gesellschaft die Einrichtung einer Partnergruppe mit dem Schwerpunkt Astronomie an der Universität Concepción.
Eines der Ziele dieser Arbeit ist es, mit der Partnergruppe ein effektives Kooperationsnetzwerk zwischen der Max-Planck-Gesellschaft und der astronomischen Gemeinschaft Chiles zu etablieren. „Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus hoffen wir, einen bedeutenden Beitrag auf dem Gebiet der Galaxienentwicklung zu leisten. Was den akademischen Aspekt angeht, möchten wir den Austausch von Erfahrungen, Wissen und Ideen für zukünftige Projekte fördern. Zu diesem Zweck wird es regelmäßige Besuche und digitale Treffen zwischen Studenten, Postdocs und Professoren auf beiden Kontinenten geben“, erklärt Dr. Rodrigo Herrera-Camus.
Auf diese Weise können Professoren und Studenten des Fachbereichs Astronomie der Universidad de Concepción, die auf dem Gebiet der Galaxienastrophysik forschen, die Möglichkeiten des Austauschs und der Zusammenarbeit nutzen, die dieses Programm bietet. „Ziel ist es, dass in fünf Jahren Studenten und Professoren beider Institutionen an gemeinsamen Projekten und Publikationen beteiligt sind“, fügt Dr. Rodrigo Herrera-Camus hinzu.
Mit 23 von mehr als 70 Gruppen weltweit ist Lateinamerika ein Schwerpunkt der Max-Planck-Partnergruppen. Partnergruppen können mit einem Institut im Ausland eingerichtet werden, unter der Voraussetzung, dass herausragende Postdocs nach einem Forschungsaufenthalt an einem MPI an ein leistungsfähiges, gut ausgestattetes Labor in ihrem Heimatland zurückkehren und dort weiter an einem Thema forschen, das auch für ihr bisheriges Gastinstitut von Interesse ist.